English Version below
Agiles Schätzen mit Storypoints
Komplexität, Aufwand, Zeit – was soll mit den Storypoints eigentlich geschätzt werden?
Wenn alle Userstories von ein und derselben Person bearbeitet werden würden, dann sollte am Ende gelten: Je größer die geschätzten Storypoints, desto länger hat es gedauert (Investierte Arbeitszeit = Aufwand).
Nun arbeiten wir aber im Team und wir alle wissen, dass es unterschiedliche Arbeitsgeschwindigkeiten gibt. Deshalb schätzen wir ja nicht in Zeit sondern Storypoints. Und Storypoints funktionieren immer im Vergleich mit anderen Aufgaben (relatives Schätzen), also „größer, kleiner, gleich“. Deshalb stellt euch folgende Frage beim Schätzen:
„Wenn ich die Story allein lösen müsste und ich alle Tools benutzen dürfte die im Team zur Verfügung stehen, würde ich dann länger, kürzer oder gleichlang für diese Story brauchen als für die andere Story?“
Jetzt kommt sofort der Einwand „Aber ich kann ja gar nicht alle Tools bedienen, bzw. mir fehlt Vorgehens-/Fachwissen etc.“ Das stimmt. Aber das fehlt euch bei allen Stories gleichermaßen und kürzt sich weg. Um „größer, kleiner, gleich“ abschätzen zu können reicht es also die Teammitglieder zu befragen, welche tatsächlich Ahnung von den anderen Aufgaben haben. Wenn die sagen „weniger als bei der anderen Story“, dann gilt das für euch bezüglich dieses Aufgabenteils wahrscheinlich auch.
Abschließend noch ein Wort zu Unwägbarkeiten und Risiko. Schneller darf die Bearbeitung immer gehen. Probleme gibt es eher dann, wenn wir Risiken unterschätzen. Deshalb überlegt euch, wie der realistische Worst-Case aussehen könnte und wie aufwändig dieser im Vergleich zur Vergleichsstory ausfällt.
Agile Estimating with Story Points
Complexity, effort, time – what do we estimate when we use story points?
If all user stories are estimated and implemented by the very same person, than the rule should apply: The higher the story points, the more time had been invested (effort).
But we work in teams and as we know, we all have different working speeds. This is the reason why we use story points instead of time estimates. And story points work always in relation to other stories (relative estimation), means „smaller, same or bigger as the other story“. Thus, next time when you estimate ask yourself this question:
„If I had to implement this story all by myself, but I could use all the tools that are available to my team, would it take longer, shorter or as long as the reference story?“
But immediately you will say „But I can not use those tools“ or „I lack the process/domain knowledge etc.“. True – BUT this is true for all stories and therefore (because we estimate by comparing stories) cancels out of the estimation. To estimate „smaller, same or bigger“ you only need to ask those team members who know how to use the tools or have the knowledge. If they say „its less than the other story“ than this holds true if you would do the job.
One final word regarding risk or beeing unsure. It is always good to finish stuff faster. Problems arise (for the PO) if we under estimate tasks. Thus if you feel unsure, it is a good idea to think about the realistic worst case scenario and compare that with the reference story.