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2015 – Rückblick auf das erste Halbjahr

Ich bin gerade wieder zu Hause eingetroffen und ich hab überlegt was dieses Jahr eigentlich alles bei mir so passiert ist. 2015 ist vollgepackt mit interessanten neuen Dingen und dabei ist gerade erst die Hälfte vorrüber.

Da ich seit Anfang letzten Jahres am Ende einer jeden Woche einen Einzeiler schreibe, was ich diese Woche gelernt oder gemacht habe um meinen persönlichen Zielen etwas näher zu kommen, kann ich recht gut nachvollziehen wann die entscheidenden Entdeckungen bei mir eintraten.

Das Jahr begann direkt mit einem besonderen Thema. In der zweiten Kalenderwoche hielt ich einen Vortrag an der TU Chemnitz zum Thema „Agile Softwareentwicklung in der Praxis“. Das Ganze hatte ich letztes Jahr noch eingefädelt und fasste meine Erfahrungen aus meinem letztjährigen Projekt zusammen.

Von Jahresbeginn an, habe ich einen Wettbewerb mit Phobeus von DelphiGL.com laufen, wer sich mehr bewegt/aktiver ist. Es geht dabei nicht zuletzt um das Thema abnehmen und Fitness. Ich kann mit stolz behaupten, dass ich bisher in jeder Woche des Jahres zumindest 500 Treppenstufen gegangen und/oder Sport gemacht habe.

Das erste Quartal war dann beruflich ziemlich interessant und fordernd. Ich habe als Transformation Manager zusammen mit meinem Projektmanager das größte Softwareprojekt bei unserem Kunden (öffentlicher Sektor) auf agile SW-Entwicklung umgestellt. Ich habe einen Meilensteinplan aufgestellt, Arbeitsprodukte definiert und mit einem kleinen Team von Teilzeitkräften des Kunden diesen Plan in die Tat umgesetzt. (Das ging natürlich nur durch die Mithilfe meines Projektmanagers der die Entscheidungsträger hin und wieder auch zum Entscheiden bringen muss.) Nicht nur lief die Transformation recht reibungslos ab, es wurde ganz nebenbei noch eine zweiwöchige Periode mit Schulungen und Workshops abgehalten, in der die Wissensträger aus dem Projekt die neuen Tools und Methoden aber auch Arbeitspraktiken und BestPractises vorgestellt haben. Während dieser Workshopwoche hielten wir beim Kunden das erste Code Retreat ab, bei dem ich merkte wie nützlich diese Form der Übung ist um neues zu lernen und um heraus zu finden auf welchem Level die Kollegen arbeiten.

In diesem Zeitraum habe ich das Buch „Clean Code“ von Robert C. Martin gelesen. Das traf sich gut, denn ein Mitarbeiter des Kunden beschäftigte sich mit dem selben Thema und war mindestens so wissensdurstig wie ich (das merkte man daran, dass wir uns gegenseitig ständig Videos/Vorträge empfahlen und die Woche darauf dann tatsächlich die Inhalte diskutierten). Ein großes Thema war natürlich Clean Code und Craftsmanship. Für mich jedoch auch Kanban (David J Anderson) und Lean (Don Reinertsen)

Dann kam die Zeit wo ich meinen Firmenwagen abgeben musste (Leasingende). Bis dahin war ich mit einem BMW 320d ed unterwegs. Das Auto war Klasse und ich habe ihn gern gefahren – insbesondere da ich ihn zu einer extrem niedrige Rate bekommen hatte (könnt ihr euch noch an die Automobilkriese 2009/2010 erinnern…?) Ich brauchte also einen neuen Untersatz der mich sicher und bequem jede Woche 600km nach Berlin und zurück bringt. Nach intensiven Excel-Rechnungen merkte ich, dass ich zu den Kosten eines neuen Firmenwagens auch ein ordentliches Langstreckenfahrzeug privat beschaffen kann. In Kalenderwoche 11 fuhr ich dann nach Mannheim und kaufte meinen gebrauchten Phaeton – was den ein oder anderen Kollegen im Projekt für Wochen in puren Unglauben verharren ließ.

Im zweiten Quartal war die Transformation beim Kunden durchgeführt und die praktische Arbeit fing an. Ich übernahm die Rolle des Scrummasters eines extrem introvertierten Teams und musste lernen, dass es nicht ausreicht, Menschen, die am selben Projekt arbeiten, zusammen in einen Raum zu bringen, damit diese miteinander reden. Da ich als Scrummaster selbst nicht mehr programmiere juckte es mir in den Fingern und ich versuchte mich in Android-App Entwicklung einzuarbeiten. Jedoch fehlte mir da die Ausdauer und das Thema ist nach 3 Wochen wieder eingeschlafen.
Nicht eingeschlafen ist ein Projekt, welches ich mit Marcel (dem Clean Code Kollegen) startete: Aus einem Vortrag/Workshop in den Workshopwochen entstand die „Java Community of Practise“ beim Kunden. Motivierte Entwickler welche interesse an Clean Code hatten trafen sich um zusammen ihr Können und Wissen zu vetiefen. Da wir keinen Zugriff auf Youtube vom Arbeitsplatz aus hatten, brachte ich Videos auf meinem Laptop mit, damit wir die in der Java CoP anschauen und diskutieren konnten. Passend dazu war meine Literatur zu dieser Zeit „The Pragmatic Programmer. From Journeyman to Master„.

Einige Kollegen spielten regelmäßig Beachvolleyball (zu der Zeit noch in der Halle. In Berlin gibts da wohl ein paar Möglichkeiten) und ich wurde dann mal mit eingeladen und so zumindest einmal pro Woche aktiv.

Ihr seht, dass ich echt einen vollen Terminkalender habe. Damit ich nicht komplett untergehe, habe ich mir eine Technik überlegt um mich mental auf den jeweils nächsten Arbeitstag vorzubereiten. Und zwar mache ich einen Tagesplan auf Papier (das sieht dann ungefähr genauso aus, wie das was Lotus Notes oder Outlook oder Lighning anzeigen würde) und trage in den freien Zeitslots Tätigkeiten ein, welche ich noch machen muss. Dadurch weiß ich am nächsten Morgen schon beim Frühstück, ob ich früher da sein muss, oder mir Zeit lassen kann, und ich kann ohne den Rechner hoch zu fahren, meinen Kalender einsehen, wenn ich direkt vom Auto in ein Meeting muss.

Das zentrale finanzielle Ziel für mich ist dieses Jahr der Aufbau von Assets (Frei nach Robert Kyosaki sind Assets all jene Dinge die schlussendlich Geld verdienen.) Da ich mich schon länger mit Immobilien beschäftige hatte ich am Beginn des zweiten Quartals zwei Zwangsversteigerungen im Auge, welche ich interessant fand. Ich organisierte durch Kollegen einen freien Finanzberater der die Finanzierung klärte, arbeitete mich wieder in die Abläufe und gepflogenheiten von Zwangsversteigerungen ein und musste dann feststellen, dass beim Versteigerungstermin auch Menschen aufschlagen die Objekte um jeden Preis haben wollen. Ich kam also nicht zum Zuge, hatte aber in der Zwischenzeit andere interessante Objekte im Internet entdeckt und nach zähem verhandeln ein gutes Angebot herausdestiliert. Das Immobilienthema beschäftigt mich seit her und ich hoffe in Q3 den Deal dicht zu machen.

Aber Investieren kann man auch in andere Dinge und in KW 21 strandete ich bei der Suche nach Vorträgen beim Thema Value Investing. Ich kam dann über den Google Talk zu Deep Value Investing bei „The Investor’s Podcast“ heraus. Und damit startete eine Episode ausgedehnten Lernens durch Podcasts (ich nutze die Android-App „Sticher“ dafür). Im Investor’s Podcast wurde dann Pat Flynn von „Smartpassiveincome.com“ interviewed. Er erwähnte wie er online Assets baut und sein Track-Record (siehe rechts oben auf seiner Seite) ist wirklich eindrucksvoll. Dreimal dürft ihr Raten womit der Kevin die nächsten Wochen verbracht hat. Ich war angefixt und vertiefte mich in SEO, Online-Marketing, Outsourcing und Nischen-Seiten. So kam ich dann auch zu meinem dritten Podcast: nichepursuits.com
Podcasts sind wirklich toll. Ich habe in den folgenden 5 Kalenderwochen extrem viel gelernt und bin mit Ideen konfrontiert worden, welche ich in meinem dirkten Umfeld nicht bekommen hätte. Alleine dafür sind Podcasts super. Mittlerweile habe ich auch den Tim Ferris Podcast aboniert – wer mich kennt weiß, dass ich jedem seine Bücher ans Herz lege.

Aus dem Buch „Think&Grow Rich“ (Ein Klassiker aus den 1930er Jahren) kannte ich das Konzept der „Mastermind-Gruppe„. Da ich bemerkte, dass viele erfolgreiche Web-Unternehmer solche Gruppen haben, wollte ich versuchen so etwas auch aufzubauen.

Zum Abschluss des zweiten Quartals kam dann noch ein Highlight. Ich war gerade in der Online-Asset/Passives Einkommen Phase und entschloss zum 4HWW-Meetup in Berlin zu gehen. Plötzlich war ich in dieser Umgebung wo alle Anderen über das selbe Thema nachdachten und man sich gegenseitig pusht um voran zu kommen. Da war ich definitiv nicht das letzte mal.

Soviel zum ersten Halbjahr 2015.

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Lehrt mehr Vision an Universitäten

Ich bin gerade über ein Fundstück im Netz gestolpert, welches mich fasziniert und nachdenklich gemacht hat.

Es geht um ein Video welches Ideen und Konzepte von Menschen vorstellt, welche das Internet und die Datenverarbeitung beschrieben haben, zu einer Zeit als dies alles noch Zukunftsmusik war. Es ging um Visionen welche so nicht umgesetzt wurden, jedoch in anderer Form heute uns täglich umgeben. Das Video ist weiter unten verlinkt.

Was mir dabei auffiel ist, dass man während des Informatik-Studiums bestenfalls sehr knapp von diesen Ideen erfahren hat, meist ein paar lieblose Folien als Einstieg zu einer Vorlesung. Das Studium wie ich es erlebt habe ist primär ausgerichtet, den Studenten den Stand der Wissenschaft zu vermitteln (was gut, richtig und wichtig ist) und ihnen einen Überblick über die praktische Arbeit in ihrem Feld zu geben. Letzteres wird immer stärker gewichtet, da die Industrie gern Arbeitskräfte aus Universitäten erhalten will, und keine Forscher/Freidenker. Das führt zu einer immer stärkeren Verschulung, was ich hier aber nicht zum Thema machen will. Worauf ich hinaus will ist, dass selbst beim guten alten Diplom-Studiengang etwas fehlte:

Ich frage mich nun, ob wir nicht Fortschritt und Innovation beflügeln können, wenn wir die Studenten an der Uni mit Visionen konfrontieren welche noch immer Zukunftsmusik sind. Also gezielt eine Pflichtvorlesung ans Ende des Grundstudiums packen, welche die Visionen und Ideen eines Forschungsbereichs vorstellt und erklärt, welchen Nutzen diese generieren würden. Dabei geht es nicht um Visionen der Art „In 5 Jahren ist das Marktreif“, sondern Visionen bezüglich der Lebensweise der Menschen in 25 – 50Jahren.

Hätte ich einen meiner Professoren nach einer Vision für sein Feld gefragt, hätte er mir nur ein sehr begrenzte Idee beschreiben können („Wir werden die Korrektheit von Algorithmen beweisen können.“, „Wir werden Schaltkreise drucken können.“). Dies ist aus fachlicher Sicht sicher eine interessante Vision, beschreibt aber nicht welche Bedürfnisse in der Bevölkerung damit auf neue Art befriedigt werden.

Ich denke mehr an Visionen die beschreiben wie sich die Art:

  • zu leben
  • zu kommunizieren
  • zu lernen
  • Informationen zu nutzen
  • sich zu unterhalten/entspannen
  • zu reisen
  • sich selbst wahr zu nehmen
  • zu arbeiten bzw. Dinge herzustellen
  • usw.

ändern, und welche Probleme noch zu lösen wären.

Studenten haben noch Zeit und Phantasie und können durch einen solchen Kurs vielleicht inspiriert werden, selbst Lösungen für diese Probleme zu finden. Aktuell sehe ich derartige Inspiration bestenfalls in Science-Fiction Literatur und Filmen. Was Inspiration bewirken kann, konnte man in den 60er und 70er Jahren mit Sputnik und der Mondlandung sehen. Diese Motivation ist uns leider abhanden gekommen, oder wie Buzz Aldrin sagte:

You Promised Me Mars Colonies. Instead, I Got Facebook.

Falls ihr an Unis arbeitet, Professor oder Doktor seid oder kennt, versucht diese doch einmal zu überzeugen einen solchen Kurs oder Seminar anzubieten.

Hier ist das Video: Google Tech Talks

Besser als Fernsehn – Viel Besser!

Youtube war für mich anfänglich so ne Blödel-Seite. Voll mit Selbstdarstellern, dummen Gelaber und halbwitzigen Malörchen.

Durch Zufall bin ich dann aber zum Vielnutzer geworden. Und zwar wegen diesem Chanel: TED Talks Director.

In diesem Chanel findet ihr die Aufzeichnungen der TED Konferenz aus Montreal (dem in Californien). Dort kommen Leute aus den Bereichen Technologie, Unterhaltung (Entertainment) und Design zusammen und stellen die Ideen vor, die sie für wertvoll halten.

Ich hab alle Seiten durch. Ich kann nur sagen: Unbedingt Anschauen!

Da sind Perlen dabei die man einfach gesehen haben muss. Zum Beispiel:

Also: Glotze auslassen und inspirieren lassen!